Was gibt es im Sommer schöneres, als bei einem erfrischenden Bier die laue Abendluft zu genießen? Bremen blickt dabei auf eine beinahe 1.000 Jahre alte Brautradition zurück, die vor allem kleinen Herstellern zu verdanken ist. Aber sicher geht es euch auch so: Wenn ihr an regionales Bier denkt, kommt euch höchstwahrscheinlich als erstes das berühmte Beck’s in den Sinn.

Die Gasthausbrauerei Schüttinger eröffnete Anfang der 90er Jahre und ist damit die älteste ihrer Art.
Die Gasthausbrauerei Schüttinger eröffnete Anfang der 90er Jahre und ist damit die älteste ihrer Art.

In der Hansestadt hat sich neben den großen Marken jedoch längst wieder eine kleine, aber feine Craft Beer-Szene entwickelt. An verschiedenen Orten in der Stadt wurden alte Brauereien wiederbelebt, Kneipen schenken den erfrischenden Gerstensaft aus, kleine Geschäfte konzentrieren sich auf die Vielfalt erlesener Biere und in Seminaren könnt ihr mehr über die Kunst des Brauens erfahren. Campus-Aktuell gibt euch einen kleinen Überblick über die norddeutsche Braukunst in Bremen.

Hopfenfänger: Ein Bayer in Bremen

Der gebürtige Markus Freybler braut seit 2014 sein eigenes Bier in verschiedenen Manufakturen. Sein Ziel ist eine eigene Brauerei.
Der gebürtige Markus Freybler braut seit 2014 sein eigenes Bier in verschiedenen Manufakturen. Sein Ziel ist eine eigene Brauerei.

Während im Mittelalter in Bremen tatsächlich an die 300 Brauereien existierten, sind es heute nur noch drei. Das muss sich ändern, findet Markus Freybler, der seit 2014 sein eigenes Bier braut. Noch werden seine Hopfenfänger-Biere, darunter Kräusen, Rotbier und India Pale Ale, in verschiedenen kleinen Manufakturen gebraut. Freyblers Ziel: Eine eigene Bremer Brauerei. Mittlerweile hat der gebürtige Bayer eine Handvoll Sorten im Programm, die in Supermarkt- und Getränkeketten genauso zu finden sind wie in Gastronomiebetrieben. Neben seinen eigenen Kreationen bietet der Craft Beer-Fan auch Brauseminare an, bei denen ihr euer eigenes Craft Beer herstellen könnt.

Schüttinger: Helles und Dunkles in rustikalem Ambiente

Im Schüttinger gibt es zwei untergärige Biersorten kommen hier auf den Tisch Helles und Dunkles.
Im Schüttinger gibt es zwei untergärige Biersorten kommen hier auf den Tisch Helles und Dunkles.

Die Gasthausbrauerei Schüttinger eröffnete bereits Anfang der 90er Jahre ihren Betrieb und ist damit tatsächlich die älteste in der Hansestadt – lange bevor der Begriff Craft Beer überhaupt in aller Munde war. Angelehnt an die alte Tradition der Hausbrauereien wird seitdem in rustikaler Kulisse vor den Augen der Gäste echtes Bier produziert. Perfekt übrigens für alle, die sich zwischen den vielen Sorten einfach nicht entscheiden können – denn die Auswahl des handwerklich produzierten Getränks im Schüttinger ist klein, aber fein. Lediglich zwei untergärige Biersorten kommen hier auf den Tisch: Helles und Dunkles. Dazu werden deftige Speisen wie Knipp, Schnitzel oder Backfisch serviert.

Hinter dem Schütting 12-13, 28195 Bremen, Öffnungszeiten: Mo-Fr ab 12 Uhr, Sa & So ab 11 Uhr

Grebhan’s Bierhandwerk: Limitierte Sondereditionen für Bierfans

Tobias Grebhan wurde das Interesse für Bier sozusagen schon in die Wiege gelegt sein Vater arbeitete als Braumeister beim Großkonzern Becks.
Tobias Grebhan wurde das Interesse für Bier sozusagen schon in die Wiege gelegt sein Vater arbeitete als Braumeister beim Großkonzern Becks.

Einer, der hingegen das Experimentieren liebt, ist Tobias Grebhan. Immer wieder kreiert der Mikrobrauer neue Sorten und verpasst seinen Bieren so eine neue Note. Für den Craft Beer-Fan fing alles mit einer kleinen Brauerei im Schnoor an, wo er seine ersten selbstproduzierten Flaschen verkaufte. Inzwischen wird in Horn-Lehe gebraut. Grebhans Vater arbeitete einst selbst als Braumeister beim Großkonzern Beck’s und so bekam der Nachwuchs das Interesse für Bier quasi schon in die Wiege gelegt. Etwa eine Handvoll Sorten produziert er regelmäßig, dazu kommen weitere limitierte Sondereditionen wie derzeit das Kalabums-Sommerbier mit erfrischend-scharfem Ingwer. Inzwischen hat Grebhan weiter expandiert und mit Two Beers in der Feldstraße 19 eine kleine Brauereigaststätte eröffnet.

Union Brauerei: Frischer Wind in der Traditionsbrauerei

Nachdem die Union Brauerei 1968 geschlossen wurde wurde sie vor drei Jahren wiederbelebt.
Nachdem die Union Brauerei 1968 geschlossen wurde wurde sie vor drei Jahren wiederbelebt.

Die Union Brauerei, die 1907 von Bremer Wirten gegründet und 1968 geschlossen wurde, beglückt Hanseaten seit der Wiederinbetriebnahme vor drei Jahren mit immer neuen Biersorten – darunter auch ein echtes Bio-Bier. Das historische Backsteingebäude in Walle hat inzwischen wieder einen festen Platz bei den Bier-Fans und bietet regelmäßig lebhafte Veranstaltungen wie die Bremer Craft Beer-Tage an. Auch Führungen und Bierseminare gehören zum festen Programm der Union Brauerei. Besonders schön könnt ihr die handgemachten Biere auf der sonnigen Terrasse, im Biergarten oder bei schlechterem Wetter im gläsernen Braugasthaus genießen. Fußballspiele, Grillabende, Tastings und andere Events ergänzen das Angebot für Bierfans.

Wenn ihr euch einmal durch die ganze Bandbreite des Craft Beers probieren möchtet, dann kann ich euch die Craft Beer Bar Am Wall 175 empfehlen. Dort könnt ihr zwischen mehr als 40 Fassbieren und etwa 100 Flaschenbieren wählen. Auch das Brolters Vor dem Steintor 140 bietet eine große Auswahl für Zuhause. Prost!


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