Geld und Versicherungen im Ausland – Australien, Kanada, USA

In unserer globalisierten Welt ist es immer selbstverständlicher geworden, ein Auslandssemester, ein Freiwilliges Soziales Jahr oder ein Praktikum im Ausland zu absolvieren. Viele Studenten oder Absolventen tragen sich mit dem Gedanken, Deutschland für eine Weile den Rücken zu kehren, um zum Beispiel eine neue Sprache zu lernen. Und trotz der wachsenden Beliebtheit südamerikanischer, asiatischer oder afrikanischer Länder sind die USA immer noch der absolute Spitzenreiter in der Beliebtheitsskala (außerhalb Europas).

Ein wichtiger Punkt beim Studium oder Praktikum im Ausland ist natürlich, wie man dort Geld oder Versicherungen verwaltet und alles was dazu gehört: Kann ich Geld hin oder zurück überweisen, gilt meine Krankenversicherung, welche Rechte und Pflichten habe ich bei den Banken, etc. Da dies in europäischen Ländern größtenteils vereinheitlicht ist, werde ich mich in diesem Beitrag auf die USA, Kanada und Australien konzentrieren. In diesen drei Ländern sind die Systeme nämlich sehr ähnlich.

Geld und Konten

Wichtig: Geldautomat heißt auf Englisch ATM (=Automated Teller Machine)!

Wer ins Ausland geht, sollte grundsätzlich eine gewisse Menge (€200-€300) der lokalen Währung vorher umtauschen und in bar mitbringen. Dadurch hat man eine gewisse Pufferzeit, in der man sich mit den Gegebenheiten vertraut machen kann. Danach kann es je nach Aufenthaltszeit sinnvoll sein, ein Konto zu eröffnen. Geld von Deutschland ins Ausland oder vom Ausland nach Deutschland zu überweisen ist allerdings sehr teuer, mit Gebühren zwischen €20 und €50 je Überweisung.

Australien

In Australien ist dies relativ einfach, am besten sucht man sich eine Bank aus, die sowohl eine gute Kooperation mit einer deutschen Bank hat (für Überweisungen) als auch ein Konto für Studenten anbietet. Ansonsten werden nämlich schnell Gebühren für die Kontoführung fällig. Überhaupt ist es im Ausland wichtig, sich mit den Einschränkungen und Gebühren vertraut zu machen, weil diese oft an Stellen anfallen, die man als Deutscher nicht erwarten würde.

Zum Beispiel gibt es (nicht nur in Down Under) vielfach eine monatliche Beschränkung der Transaktionen. Danach muss man für jede weitere eine Gebühr bezahlen. Auch das Benutzen von Kreditkarten ist häufig mit einer Gebühr verbunden, die abhängig vom Wert ist. Im Internet gibt es leider nur wenige Seiten, wo die unterschiedlichen Angebote verglichen werden. Zu den gängigen Anbietern gehören ANZ, Commonwealth, NAB und Westpac.

Kanada und USA

Diese beiden Länder haben eine Eigenschaft gemein, nämlich dass grundsätzlich zwischen sogenannten Chequing und Savings accounts unterschieden wird. Erstere haben die Möglichkeit, Schecks auszustellen (eine immer noch weit verbreitete Zahlungsweise) und Geld abzuheben, zahlen jedoch keine Zinsen, wohingegen letztere relativ hohe Zinsen – meist monatlich – auszahlen. Viele Banken bieten deswegen ein Paket aus beiden Konten an. Über die Onlinebanking-Funktion kann man dann leicht Geld zwischen den Konten hin- und her-transferieren.

Viel mehr Möglichkeiten hat Online-Banking in Nordamerika nicht, nur in den seltensten Fällen kann man direkt Überweisungen vornehmen. Hierfür und für viele andere Gelegenheiten benutzt man Schecks. Per Scheck werden auch die meisten Beschäftigungsverhältnisse entlohnt. Dies hat den Nachteil, dass man regelmäßig zu seiner Bank gehen muss, aber auch den Vorteil, dass die Schecks meistens wöchentlich oder zweiwöchentlich ausgehändigt werden und man nicht bis zum nächsten Monat auf sein Geld warten muss.

Beim Einkaufen benutzt man entweder Cash, eine Debit-Card, die ähnlich funktioniert wie eine Girocard, oder eine Kreditkarte. Letztere bekommt man nicht nur von Banken, sondern von jeder größeren Supermarktkette – meistens mit besonderen Vergünstigungen oder Treuepunkten (ob die etwas taugen, ist eine andere Frage).

Zusätzlich zu diesen Banken gibt es in den USA und Kanada noch sogenannte Credit Unions, ähnlich den deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken. Diese erfordern meistens eine Mitgliedschaft, d.h. man muss einen Anteil an der Credit Union erwerben (z.B. $100), der eine Dividende abwirft. Ansonsten sind sie mit den normalen Banken vergleichbar.

Weitere Informationen gibt es auf diesen Webseiten:
Australien: www.ranke-heinemann.de/australien/ozinfos.php?id=6
USA: de.wikibooks.org/wiki/Austauschsch%C3%BCler-Knigge_f%C3%BCr_die_USA:_Geldtransfer

Krankenversicherung

Die deutsche gesetzliche Krankenversicherung gilt überall in der EU. Wenn Ihr Eure Versicherungskarte herumdreht, seht Ihr auf der Rückseite die EU-weite standardisierte Krankenversicherungskarte. Wer zusätzlich eine ADAC-PLUS-Versicherung o.ä. abgeschlossen hat, erhält meistens noch weitere Leistungen im Krankheitsfall, z.B. kostenlosen Rücktransport. In nicht-EU-Ländern hingegen sieht es schon etwas anders aus. Hier bietet zum Beispiel die Hanse-Merkur relativ günstige Versicherungen an.

Wichtig ist vor allem die Länge des Auslandsaufenthaltes. Während man bei unter acht Wochen noch mit knapp €10 dabei ist, wird es bei längeren Aufenthalten schon teurer. Wer für ein halbes Jahr in die USA oder Kanada reisen möchte, bezahlt zwischen €200 und €550, in andere Länder kostet es zwischen €170 und €250.

 


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