Keine Bräunungsstreifen mehr? Mit seiner Idee Kleidung sonnendurchlässig zu machen, hat Jan eine richtige Marktlücke gefunden.
Wer keinen ausgiebigen Sommerurlaub genießen konnte, kennt die Situation: Die Arme und das Gesicht sind gebräunt, während der Rest unter der Kleidung käseweiß ist. Als passionierter Tennisspieler war Jan Rosenbrock irgendwann von den unschönen Bräunungsrändern so genervt, dass er UV-durchlässige T-Shirts entwickelte. Die kommen bei den Sonnenhungrigen derart gut an, dass der Bremer seine Erfindung bald auch in die USA verkaufen will.
Bräunungsstreifen auf ein Minimum reduzieren
Zu unserem Treffen hat Jan mir gleich eine Kostprobe mitgebracht: ein hellblaues Damenshirt. Ausgepackt sehe ich sofort den Unterschied zu herkömmlichen T-Shirts und Oberteilen. Der Stoff besteht aus 60 Prozent Baumwolle sowie 40 Prozent Polyester und ist wesentlich grobmaschiger in der Struktur – dadurch sollen die Bräunungsstreifen auf ein Minimum reduziert werden. „Die Shirts lassen viel Sonne durch, sind dabei aber keineswegs durchsichtig“, erklärt Jan. „Deswegen muss man sich auch unbedingt darunter eincremen.“ Derzeit gibt es sie in zwei Farben, weiß und hellblau, für Damen und Herren von Größe S bis XL.
Der 28-Jährige gab während seines Studiums in Digitalen Medien an der Uni Bremen regelmäßig Tennisstunden. „Nach sechs Stunden auf dem Trainingsplatz hat man die Ränder an den Oberarmen extrem gesehen, das nervte.“ In seinem Auslandssemester auf Hawaii ist Jan viel gewandert und gejoggt – mit demselben Ergebnis. „Es muss doch Kleidung geben, mit der man gleichzeitig Farbe bekommt“, dachte er sich und griff zum Telefon: Rund 50 Textilfirmen aus ganz Deutschland telefonierte er ab, über 100 zugeschickte Muster liegen noch in seiner Wohnung. Als Jan endlich den passenden Stoff gefunden hatte, ließ er von einer befreundeten Designerin den Schnitt entwerfen. Produziert wird die UV-durchlässige Kleidung in einem Familienbetrieb in Deutschland.
„Irgendwo ist immer Sommer“
Vor zwei Monaten war es dann soweit: Sein Onlineshop www.tanmeon.de war fertig, die ersten Shirts schnell verkauft. „Die Resonanz ist gut“, sagt Jan. Häufig werde er von Golfern, Outdoor-Sportlern und Menschen, die viel an der frischen Luft arbeiten, auf seine T-Shirts angesprochen. Doch der Jungunternehmer ist realistisch und weiß, dass die Kleidung in Deutschland eher ein Saisonprodukt bleiben wird. Deswegen will Jan mit seiner Marke TanMeOn (angelehnt an: „Turn me on“) expandieren: Gerade bastelt er an einer englischsprachigen Version des Shops und plant den Vertrieb bis in die USA. „Irgendwo ist schließlich immer Sommer.“
Bald auch Sporthosen im Sortiment
Vertrieb, Marketing, Onlineshop – Jan hat so gut wie alles selbst gemacht. Vor drei Jahren hat der Bremer sein erstes Start-up gegründet. Als er 2011 seinen Master in Integrated Media abgeschlossen hatte, bewarb er sich mit einem Konzept für eine Videocontent-Marketing-Agentur bei einem niedersächsischen Gründerwettbewerb – mit Erfolg. „Vielleicht hatte ich deswegen auch weniger Bedenken ein Start-up zu gründen“, sagt Jan, der im Zuge dessen auch Gründungsmanagement-Kurse an der Uni Oldenburg besuchte. „Ein paar betriebswirtschaftliche Grundlagen konnte ich daraus und aus dem Studium mitnehmen – den Großteil habe ich mir aber selbst beigebracht.“
Rund 20 Stunden investiert Jan pro Woche für sein TanMeOn-Start-up, seine Agentur Viralium führt er nebenbei weiter. Das sei manchmal hart, aber zu schaffen. „Ich würde jedem Gründer gerade am Anfang empfehlen, möglichst viel selbst zu machen. Das schafft Erfahrungen und spart Kosten.“ Auch der 28-Jährige ist mit seinen Ideen noch nicht am Ende: Im Oktober sollen Sporthosen zum Sortiment dazukommen.
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