Wir waren zur „langen Nacht der Bewerbungen“: Schwerpunkt diesmal war der Lebenslauf. Die besten Tipps der Profis haben wir euch hier zusammengestellt.

Personal-Profis geben Tipps: Was macht einen guten Lebenslauf aus?
Zur Langen Nacht der Bewerbungen an der Hochschule Bremen waren sieben Experten aus dem Bereich Personal gekommen, um den rund 50 Studierenden Rede und Antwort zu stehen. Foto: Career Service Hochschule Bremen

Das eigene Leben auf einem Blatt Papier zusammenzufassen ist für Viele eine Herausforderung. Wie diese Aufgabe zu bewältigen ist, erklärten sieben Personal-Experten kürzlich bei der „Langen Nacht der Bewerbungen“, die auf Initiative des Career Service an der Hochschule Bremen stattfand (übrigens gesponsert von der Sparkasse ;-)). Rund 50 Studierende kamen, um sich Tipps für die Jobsuche zu besorgen. Der Hauptfokus der Veranstaltung lag auf dem Lebenslauf: Was ist zu beachten?

Das Dokument hat eine zentrale Bedeutung bei der Bewerbung und entscheidet darüber, ob der Bewerber die Anforderungen an das Stellenprofil erfüllt. „Der Lebenslauf ist das fachliche Portfolio, das auf den ersten Blick überzeugen muss“, sagt Martin Damm, Personaler der Hegemann Gruppe. Der Experte rät daher zu einer übersichtlichen, einheitlichen und zeitlichen Struktur, bei dem mit der aktuellsten Station (Studium, Praxissemester) begonnen werden sollte. „Vermeiden Sie kursive, fette oder verschiedene Schriftgrößen“, sagt Mine Erkurt, Personalerin bei Ferchau Engineering, die zu einer maximalen Länge von zwei bis drei Seiten rät.

Bei Stärken konkrete Beispiele parat halten

Damit der potenzielle Arbeitgeber die Berufserfahrung in Sachen Praktika oder Nebenjobs besser einschätzen kann, empfiehlt Martin Damm bei den einzelnen Stationen die Branche, Mitarbeiterzahl sowie den Standort des Unternehmens anzugeben. Damm: „Wer seine Abschlussarbeit in einer Firma schreibt oder ein Praktikum absolviert hat, sollte seine Kerntätigkeiten, die Programme, mit denen gearbeitet wurde sowie gegebenenfalls das Thema der Arbeit auflisten.“ Auch Module aus dem Studium, die relevant für die gesuchte Stelle sind, können hier angegeben werden.

Einigkeit herrscht bei den Experten, dass auch eine realistische Selbsteinschätzung entscheidend für einen guten Lebenslauf ist. „Bevor man sich an einen Lebenslauf macht, sollte man andere fragen, was man besonders gut kann“, sagt Mine Erkurt. Martin Damm warnt allerdings davor, bei den Angaben zu hoch zu stapeln: „Wer Stärken auflistet, wird im Bewerbungsgespräch nach konkreten Beispielen gefragt.“ Schreibt ihr in eurem Lebenslauf also, dass ihr besonders eigenständig, teamfähig oder durchsetzungsfähig sein, solltet ihr das anhand eurer Erzählungen belegen können. Neben den Noten und der Berufserfahrung schauen viele Unternehmen außerdem auf Nebenjobs, soziales Engagement und sportliche Aktivitäten – auch mit diesen Angaben könnt ihr Kompetenzen wie Fleiß, Motivation oder gutes Zeitmanagement untermauern.

Lücken im Lebenslauf kurz begründen

Die wenigsten Lebensläufe sind durchgängig glatt und zeigen keinerlei Ausrutscher – die Personalexperten warnen jedoch davor, eventuelle Lücken durch Krankheit oder Insolvenz der Firma einfach wegzulassen. „Das wirkt schnell, als hätte der Bewerber etwas zu verbergen, obwohl es vielleicht eine einfache Erklärung dafür gibt“, sagt Diana Gajic, ebenfalls Personalerin bei Ferchau Engineering, und rät zu einer kurzen Erklärung im Lebenslauf.

Backpacking in Australien, Au-pair in den USA oder Surflehrer auf den Bahamas – auch wer zwischenzeitlich viel gereist ist oder viele verschiedene Sachen gemacht hat, sollte dies in seinem Lebenslauf angeben. „Häufig ist auch in solchen Lebensläufen ein roter Faden erkennbar – man muss ihn nur finden und gut begründen“, sagt Bernd Lienstädt von der Agentur für Arbeit. Dass Reisen oder Backpacking nicht per se ein Ausschlusskriterium sind, bestätigt auch Mine Erkurt: „Umfangreiche Reisen zeigen, dass der Bewerber interkulturelle Kompetenz, Durchhaltevermögen und ein großes Maß an Eigenständigkeit mitbringt. Man sollte allerdings erklären können, warum man sich dafür entschieden hat und was man in der Zeit über sich selbst gelernt hat.“

Weitere Infos und Angebote zum Thema Job und Karriere:

Uni Bremen:
www.uni-bremen.de/studium/beratung-service/jobben-beruf.html

Hochschule Bremen:
www.hs-bremen.de/internet/de/einrichtungen/career/

Sparkasse Bremen:
www.sparkasse-bremen.de/karriere

 

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