Viele Studierende lassen sich davon abschrecken, dass die Zeit außerhalb der heimischen Gefilde oft mit hohen Kosten verbunden ist. Liegt das Ziel weiter entfernt, muss der Flug bezahlt werden. Auch die Studiengebühren in anderen Ländern sind manchmal nicht zu unterschätzen. Doch Zurückschrecken und Abwinken ist nicht angesagt. Denn es gibt zahlreiche Wege, seine Unikarriere per […]
Viele Studierende lassen sich davon abschrecken, dass die Zeit außerhalb der heimischen Gefilde oft mit hohen Kosten verbunden ist. Liegt das Ziel weiter entfernt, muss der Flug bezahlt werden. Auch die Studiengebühren in anderen Ländern sind manchmal nicht zu unterschätzen. Doch Zurückschrecken und Abwinken ist nicht angesagt. Denn es gibt zahlreiche Wege, seine Unikarriere per Auslandsaufenthalt auszubauen – auch wenn das eigene Ersparte dafür nicht ausreicht.
Auslands-BAföG
Das Auslands-BAföG ist eine der wichtigsten Finanzierungsmöglichkeiten. Gerade für diejenigen, die sich entschließen, ihr Auslandssemester privat zu organisieren, kann diese Unterstützung buchstäblich Gold wert sein.
Natürlich gibt es einige zu erfüllende Voraussetzungen. Wer kein Inlands-BAföG bekommt, sollte sich aber auf keinen Fall entmutigen lassen. Auf der Homepage zum Auslands-BAföG wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass auch diese Studierenden die Chance auf Auslands-BAföG haben.
Eine grundlegende Voraussetzung ist bei dieser Förderung, dass die im Ausland erbrachten Leistungen sich zumindest teilweise auf das heimische Studium anrechnen lassen. Die Unterstützung ist auf höchstens ein Jahr angelegt, in Sonderfällen wird aber auch bis zu zweieinhalb Jahren gefördert. Außerdem muss man bereits ein Jahr an einer deutschen Hochschule immatrikuliert sein.
Der Antrag sollte mindestens sechs Monate vor Beginn der Auslandszeit beim entsprechenden Auslandsamt eingehen. An welches Amt der Antrag geht, ist vom Ziel abhängig. Eine Liste findet sich unter: www.auslandsbafoeg.de/auslandsbafoeg/antragstellung.htm
Die finanziellen Leistungen richten sich nach dem eigenen Einkommen und dem der Eltern. Sie umfassen notwendige Studiengebühren bis zu 4.600 Euro, Reisekosten und Zusatzleistungen der Krankenkasse (z.B. Auslandsversicherung). Da kommt also schon ein ganz schönes Sümmchen zusammen.
Da die Übernahme der Studiengebühren als Zuschlag ausgezahlt wird, muss diese Summe nicht zurückgezahlt werden. Für den Rest der Förderung gelten die Regelungen der Rückzahlung wie beim Inlands-BAföG .
Das Auslands-BAföG kann übrigens auch für ein Praktikum jenseits der heimischen Grenzen beantragt werden.
Links:
BAföG : www.das-neue-bafoeg.de/de/384.php
Auslands-BAföG: www.auslandsbafoeg.de
Bildungskredit
Seit einigen Jahren gibt es die Möglichkeit, sich einen Auslandsaufenthalt mit einem Bildungskredit zu finanzieren oder diesen zusätzlich zum Auslands-BAföG zu beantragen. Bildungskredite sind generell einkommensunabhängig und vergleichsweise zinsgünstig.
Ein solcher Kredit kann bequem vor Ort bei der Sparkasse Bremen beantragt werden, aber auch beim Bundesverwaltungsamt und anderen Instituten.
Links:
Sparkasse: bit.ly/studienkredit
KfW-Bankengruppe: bit.ly/kfw-ausland
Bundesverwaltungsamt: www.bundesverwaltungsamt.de
studienkredit.de: www.studienkredit.de
Stipendien und Stiftungen
Eine Alternative für Studierende, die kein Auslands-BAföG bekommen, sind Stipendien. Hierfür muss man sich zwar einem manchmal etwas längeren Bewerbungsprozedere unterziehen, dafür sind Stipendien einkommensunabhängig und müssen nicht zurückgezahlt werden. Meistens ist die grundlegende Voraussetzung eine entsprechende Studienleistung. Daher gilt auch hier, sich frühzeitig darüber zu informieren, um gegebenenfalls noch vor der Bewerbung nötige Leistungen erbringen zu können.
Hierzulande ist der DAAD (Deutscher Akademischer Auslandsdienst: www.daad.de) der bekannteste Anbieter, der auf seiner Website neben den eigenen Programmen auch eine umfangreiche Liste von fördernden Programmen, Stiftungen und Organisationen bereitstellt.
Möchte man beispielsweise als Studierender der Ingenieurwissenschaften für einige Zeit in den USA studieren, spuckt die Liste nach Eingabe in der Suchmaske gleich 15 Treffer für Förderprogramme aus. Davon sind dann einige nur auf bestimmte Zuschussanteile wie Reisekosten bezogen, andere wiederum bieten das Komplettpaket. Ein paar sind direkt vom DAAD, andere sind bundeslandbezogen, von Stiftungen sowie Gesellschaften (z. B. die giz – Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) und Organisationen.
Vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gibt es übrigens auch eine hilfreiche Online-Unterstützung bei der Suche eines geeigneten Stipendiums. Unter www.stipendienlotse.de werden nach Eingabe entsprechender Kriterien mögliche Förderungsprogramme aufgelistet.
ERASMUS
Befindet sich die Zieluniversität auf EU-Boden, bietet es sich an, bei einem begleitenden Programm wie ERASMUS teilzunehmen. Das EU-eigene Programm für Studierende bietet nicht nur Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung eines Auslandssemesters, sondern beinhaltet auch einen sogenannten Mobilitätszuschuss von durchschnittlich 150 Euro pro Monat. Also immerhin eine kleine Unterstützung, um den bevorstehenden Abenteuern auch auf finanzieller Ebene begegnen zu können.
Link:
ERASMUS: eu.daad.de/eu/sokrates/05353.html
Dein Einsatz: Zeit
Ein leeres Portmonee sollte also niemanden davon abhalten, die Welt schon im Rahmen des Studiums zu erkunden – im Gegenteil, denn später im Leben werden Reisen nicht mehr vom Staat gesponsert. Um die Finanzierung auf die Beine zu stellen, ist etwas Zeit erforderlich. Diesen Einsatz ist das Erlebnis aber auf jeden Fall wert.
Weitere Links:
Studitipps: studitipps.com/auslandssemester/finanzierung
Abenteuer Auslandssemester: unifiliale.de/abenteuer-auslandssemester
Stipendien nicht nur für Superstars: unifiliale.de/stipendien-nicht-nur-fur-superstars/
Foto: TAUsecdip