Wer sein eigenes Start-up gründen möchte, sollte vorher einiges beachten, damit die Idee nicht schnell wieder Geschichte ist. Doch welche Erfahrungen haben Gründer in Bremen gemacht: Was hat ihnen geholfen, über welche Hürden sind sie gestolpert und was raten sie anderen Start-up-Unternehmern?
In der Serie „Gründer plaudern aus dem Nähkästchen“ berichten regelmäßig Jungunternehmer aus der Hansestadt auf Campus Aktuell über ihren Werdegang. Den Auftakt machen Sven Gunkel (30) und Okan Gürsel (29), Gründer und Geschäftsführer bei drivo.
Was ist drivo?
drivo ist eine mobile Smartphone-App, die dem Fahrer Live-Feedback zu seinem Fahrstil gibt. Dahinter steckt die Idee Einzelpersonen, Unternehmen und der Gesellschaft zu ermöglichen, das Smartphone für innovative Mobilitätslösungen zu nutzen und so die Sicherheit, Effizienz und Nachhaltigkeit im Straßenverkehr zu verbessern.
Wie seid ihr auf die Idee gekommen?
Die Idee, aus drivo ein Start-up zu gründen, entstand bereits während des Studiums: Sven hat Logistik & Supply Chain studiert, Okan Digitale Medien. Zudem bestand bei uns beiden das Interesse an neuen und innovativen Mobilitätskonzepten sowie der persönliche Drang, etwas zu erschaffen und ein Unternehmen zu gründen.
Wolltest ihr schon immer ein eigenes Unternehmen haben? Wenn ja, warum?
Nur ein eigenes Unternehmen erlaubt einem frei zu handeln, schnell zu entscheiden und etwas zu riskieren. Durch verschiedene Praktika und Projekte im Studium mit eingeschränkter Handlungsfähigkeit und stumpfen Aufgaben war daher relativ früh klar, dass wir etwas Eigenes machen wollen.
Wie habt ihr eure Unternehmensgründung finanziert?
Über Fremdkapital von Investoren.
Was hat euch in der Gründungsphase besonders geholfen?
Besonders geholfen hat uns das Know-how und das Netzwerk unseres Investors team neusta – vor allem durch den Gründer und Geschäftsführer Carsten Meyer-Heder in der Rolle des Mentors.
Welches waren die größten Hürden für euch?
Der Marktzugang und die Zeit. In der Regel haben Start-ups nicht das Problem, ein innovatives Produkt oder eine Dienstleistung zu entwickeln, es gibt vielmehr ein Vertriebsproblem. Als junges Unternehmen ohne Referenzen ist es im Bereich des B2B anfangs sehr schwer, Vertrauen und Kunden zu gewinnen. Vertriebszyklen von 6 bis 12 Monaten sind hierbei keine Seltenheit und stehlen einem Start-up wertvolle Zeit und Ressourcen. Im Bereich des B2C sollte organisches, schnelles Wachstum immer das Ziel sein, ist ohne erheblichen Marketingaufwand jedoch in den wenigsten Fällen möglich.
Was würdet ihr heute anders machen?
Tatsächlich nichts. Wir finden: Alle Fehler sind erlaubt, sie dürfen nur nicht wiederholt werden.
Welchen Tipp würdet ihr Gründern mit auf den Weg geben?
Auf jeden Fall viel Mut, Geduld und ein gutes Gründerteam. Und nicht vergessen: Nichts passiert von heute auf morgen. Ein Unternehmen zu gründen und profitabel zu machen, ist schwer und erfordert neben einem sehr guten Produkt oder Dienstleistung auch Glück, Timing und viel Zeit.
Gründer-Check
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Hier findest du auch Informationen zu Fördermöglichkeiten, zum Gründerpreis und zu weiteren wichtigen Dingen rund um die Gründung.